Plattformen unterliegen zum einen starken Netzwerk-Effekten. Je mehr Teilnehmer dort aufsetzen, desto größer ist der Nutzen für jeden Einzelnen. Der Betreiber selbst erzielt Skaleneffekte, da er die Kernkomponenten der digitalen Plattform mehrfach verwendet. Eine erstmals am Markt etablierte Plattform besitzt oft eine Monopolstellung. Doch: Je erfolgreicher sie ist, desto stärker lockt sie auch Nachahmer an. Trotz hoher Eintrittsbarrieren aufgrund des notwendigen Kapitals und Technologie-Know-hows kann das gelingen. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür liefert der Smartphone-Markt. Dort schaffte es Google mit Android eine Entwicklungsplattform für Apps zu etablieren und entriss damit Plattform-Pionier Apple die Marktführerschaft. Dass ein solcher Versuch trotz großem Kapitaleinsatz auch scheitern kann, zeigen die weniger erfolgreichen Versuche von Microsoft, sich in diesem Markt zu behaupten. Über Erfolg oder Misserfolg einer digitalen Plattform entscheidet grundsätzlich die Zahl der Endnutzer, die ihre Produkte und Dienstleistungen darüber beziehen. Je mehr Nutzer, desto mehr profitiert auch der Plattformbetreiber. Dasselbe gilt auch für dessen Ökosystem: Entwickeln beispielsweise viele Programmierer Apps für eine Plattform, steigt der Innovationsdruck untereinander. Davon profitiert der Endnutzer, aber auch beispielsweise der Entwickler einer gefragten App.
Zum anderen senken digitale Plattformen auch die Bereitstellungs- und Transaktionskosten für die verschiedenen Akteure. Verdeutlichen lässt sich das am Beispiel eines App-Entwicklers: Die vom Plattform-Betreiber definierten Schnittstellen (Application Programming Interface = API) und die bereitgestellten Werkzeuge (Software Development Kit = SDK) ermöglichen es ihm, Apps schnell und einfach zu entwickeln. Ein weiterer Vorteil: Der Entwickler kann über die Plattform ohne großes Marketing-Budget viele potenzielle Kunden erreichen.